Die Kunst des Urlaubs
Höchstwahrscheinlich stammt die Burg S. Michele in Ossana aus der Zeit der Langobarden (6.-8. Jahrhundert); aber die ersten schriftlichen Angaben sind aus dem Jahr 1191. Verschiedene Adelsfamilien lösten sich auf der Burg ab: zunächst handelte es sich um bischöfliche Amtswalter, dann folgten die Grafen von Tirol-Görz.
Im 15. Jahrhundert ging die Belehnung an die de Federici aus dem nahen Val Camonica; dann an die Heydorf und die Bertelli. Um die Jahrhundertwende, zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert, war Bertha von Suttner, die 1905 den Friedensnobelpreis erhielt. Die Lage der Burg ist großartig. Ein Ortsteil von Ossana trägt noch immer den Namen Fucina (Schmiede): ein guter Teil des im Val di Sole gewonnenen Eisens wurde hier von lombardischen Meistern.
Etwas östlich der Ortschaft breitet sich zu Füßen einer Kirche aus dem 18. Jahrhundert der ehemalige österreichisch-ungarische Soldatenfriedhof aus, auf dem mehr als 1400 während des Ersten Weltkriegs an der Tonalefront gefallene Soldaten eine ehrenvolle Bestattung fanden.